Täumen - Planen - Handeln - Feiern
Die vier Phasen des Dragon Dreaming
Dragon Dreaming basiert auf einer einfachen Grundstruktur. Dabei folgt jedes Projekt und jeder Projektschritt immer dem gleichen Zyklus bzw. Rhythmus:
1. Träumen: Wir haben eine Idee und teilen sie im Idealfall mit den Menschen, mit denen wir das Projekt gerne realisieren möchten. Auch wenn also jedes Projekt mit der Idee eines Einzelnen beginnt, so ist es nach Crofts Erfahrung ungemein wichtig, dass diese Idee »stirbt«, um als neue Idee der Gemeinschaft wieder auf zu erstehen. Denn nur wenn sich bereits hier alle mit der Vision, dem Traum oder der Idee identifizieren können, kann so viel Motivation und Energie entstehen, dass sie auch tatsächlich umgesetzt wird. Diese Phase ist deshalb auch der Zeitpunkt, an dem man überprüfen kann, ob eine Idee wirklich trägt – und ob es sich lohnt, noch mehr Zeit rein zu stecken. Oder ob eine Idee spätestens zu Beginn der Umsetzungsphase im Sande verläuft.
2. Planen: Wenn beim Träumen genug Energie und Motivation entstanden ist, geht es an die Planung des Projektes. Anders als bei vielen anderen ProjektManagementMethoden sieht Dragon Dreaming vor, vor allem die Intuition und die Schwarmintelligenz (also die Weisheit der Vielen) zu nutzen. Mit speziellen Methoden geht es in dieser Phase darum, die Ziele zu definieren (und zwar SMART), Zeit und Kosten zu kalkulieren sowie Aufgaben zu verteilen und sie in einem Projektablaufplan zu visualisieren. Die Aufgabenverteilung folgt der Prämisse, dass der Einzelne im Laufe der Projektrealisierung möglichst viel lernen soll: Für jeden Bereich, Aufgabe gibt es immer einen Hauptverantwortlichen, der in diesem Bereich bereits Erfahrungen hat und diese weiter ausbauen möchte (z.B. Fundraising). Er wird unterstützt von Menschen, die in diesem Bereich noch keine Erfahrung haben, sich diese aber aneignen möchten um im nächsten Projekt vielleicht selber die Hauptverantwortung übernehmen zu können. Zur Absicherung gibt es noch »Berater«. Das sind Leute, der in diesem Bereich viel Erfahrung mitbringen und das Team beraten.
3. Handeln: Hier geht es um die konkrete Umsetzung des Vorhabens. Die Planung ist abgeschlossen und es gilt nun die erarbeiteten Ziele und Aufgaben umzusetzen. Der Projektplan hilft dabei, die Aufgaben und deren gegenseitige Abhängigkeit im Blick zu behalten. Immer wird auch überprüft, ob man von der ursprünglichen Idee abgewichen ist – ob das OK ist oder ob das Vorgehen korrigiert werden muss. Jeder kann anhand dieses Plans auch sehen, wer für was zuständig ist, wer Ansprechpartner ist und in welchen Projektstatus sich welches Team gerade befindet.
4. Feiern: Nördlich der Alpen wird in Projekten eher zurückhaltend gefeiert – zumindest wird "Feiern" kaum als gleichberechtigter Punkt in einen Projektablauf aufgenommen und entsprechend geplant und umgesetzt. Die fatalen Folgen: ein rasches Absinken von Motivation und Energie im Projekt, Verlust des Teamspirits und möglicherweise BurnOuts bei Teammitgliedern. Daher kennt Dragon Dreaming einen vierten Quadranten. Dragon Dreaming weist ihm eine gleichberechtigte Bedeutung zu und widmet ihm propotional den gleichen Anteil an Zeit und Ressourcen. In den Quadrant des Feierns gehört auch die Reflexion. Der Einzelne, aber auch die Gruppe als Ganzes, würdigt Erfolge und Schwierigkeiten und zieht über das Gelernte Bilanz. Das stärkt den Zsammenhalt und das zwischenmenschlichen Klima.
Jedes Projekt ist fraktal
Dabei ist jeder der vier Abschnitte fraktal. Das bedeutet: Auch die Traumphase trägt die vier Schritte »Träumen«, »Planen«, »Handeln« und »Feiern« in sich – genauso wie die Planungs-, Umsetzungs- und Feierphase. Während die Planungs- und Umsetzungsphase den meisten erfahrenen Projektarbeitern längst in Fleisch und Blut über gegangen ist, sieht das mit dem Träumen und Feiern anders aus.
Starkes Fundament, praktische Handlungstipps und erprobte Werkzeuge
Philosohpisch hat Dragon Dreaming tiefe Wurzeln im Weltbild und Selbstvertändnis Aborigines und der Tiefenökologie von Joana Macy.
Methodisch gründet Dragon Dreaming auf den Modellen der Sytsem- und Chaostheorie sowie den Erkenntnissen der modernen Hirn- und Kommunikationsforschung.
Für jede dieser Phasen, auch für die Kommunikation im Team, liefert Dragon Draming praktische Handlungstipps und pragmatische Werkzeuge. Diese wurden in hunderten von Projekten der Gaja Foundation in Westaustralien erprobt. Dabei schwingen immer auch spirituelle Aspekte mit – was streng "rational" orientierte Menschen vielleicht zunächst befremden mag. Doch wer es schafft, sich darauf einzulassen, der erlebt in der Tat mit jedem Projekt (und jedem Workshop) eine persönliche Weiterentwicklung.
Als Grundlage für diesen Text diente ein Blogeintrag von Ilona Koglin (www.fuereinebesserewelt.info) die Basis. Herzlichen Dank!