Das Komplementärmodell

Beratungsprojekte wirken typischerweise auf die Sachebene und gleichzeitig auf die soziale Ebene, also auf die Organisation und die Menschen die darin arbeiten.

Bekanntermassen lassen sich Prozesse, Verfahren und Methoden systematisch planen und implementieren - hier ist reine Fachexpertise in der Beratung gefordert. Soziale Prozesse und Verhaltensänderungen jedoch bedingen einen sorgfältig gestalteten Veränderungsprozess. Das fordert Prozesskompetenz in der Beratung.

Ein nachhaltiges Beratungsergebnis darf erwartet werden, wenn Prozesskompetenz und Fachkompetenz in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. So werden Resultate generiert, die sich durch fachliche Tiefe und nachhaltige Verankerung im Unternehmen auszeichnen.

Es leuchtet ein, dass eine ganz neue Qualität von Beratung entsteht, wenn beide Aspekte in einem integralen Beratungsansatz vereint werden. Mit diesem Ziel wurde das Komplementärmodell geschaffen. Es integriert klassische Fachberatung und systemische Organisationsentwicklung zu einem überzeugenden, ganzheitlichen Ansatz.

Der Fokus liegt gleichermassen auf der Fachebene (das WAS, Inhalt) und auf der Prozessebene (das WIE, Umsetzung, Veränderung). In der Beratungspraxis entscheidet der Berater oder das Beraterteam situativ, ob für den nächsten Schritt Fach- oder Prozessinput notwendig ist. Dabei agiert das Beraterteam kompensatorisch, d.h. es wird dem Klientensystem diejenige Kompetenz zur Verfügung gestellt, die in der jeweiligen Situtation benötigt wird. Das Beraterteam oszilliert zwischen beiden Sichtweisen und treibt so Fach- und Prozessebene voran. Eine starke gemeinsame Wertebasis und Haltung ist wichtig, damit die beiden Pole und Sichtweisen ein konstruktives Spannungsfeld bilden und nicht in destruktive Konkurrenz treten.